Lebensmittelzusatzstoffe

Häufig verwendete Lebensmittelzusatzstoffe

In der EU sind derzeit rund 320 verschiedene Lebensmittelzusatzstoffe, die sogenannten E-Nummern, zugelassen. Diese Lebensmittelzusatzstoffe werden bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln zugefügt, um Geschmack, Farbe, Haltbarkeit oder die Struktur der einzelnen Bestandteile zu stabilisieren. Die Zusatzstoffe können natürlichen Ursprungs oder synthetisch für den Einsatz in der Lebensmittelbranche hergestellt worden sein. Dabei handelt es sich nicht um Stoffe, die charakteristische Zutaten bei der Zubereitung von Nahrung sind. Die Zulassung durch den wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der Europäische Union erfolgt nur, wenn wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass beim Verzehr der Lebensmittelzusatzstoffe keine Gesundheitsrisiken bestehen, sie für die Technologie des industriellen Herstellungsprozesses notwendig sind und keine Effekte auf die Lebensmittelzubereitung haben, die den Verbraucher täuschen. In Deutschland ist für die Prüfung der Unbedenklichkeit der Lebensmittelzusatzstoffe das Bundesinstitut für Risikobewertung zuständig.

Auf der Verkaufsverpackung müssen die Zusatzstoffe angegeben werden. Genannt werden dort allerdings meist nur die von der EU zugeteilten E-Nummern, bei denen der Verbraucher oft nicht weiß, was sich dahinter verbirgt. Möglich ist jedoch auch die Nennung des wissenschaftlichen Namens oder des Trivialnamens  des Zusatzstoffes (zum Beispiel E 300= Ascorbinsäure= Vitamin C). Das „E“ in den E-Nummern steht für Europa und für „edible“ – engl. für essbar, genießbar.

Die EU hat E-Nummern vergeben für Antioxidantien, Backtriebmittel, Komplexbildner, Emulgatoren, Farbstoffe, Festigungsmittel, Farbstabilisatoren, Geliermittel, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Mehlbehandlungsmittel, Säuerungsmittel und Säuren, Säureregulatoren, Schaummittel, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Süßungsmittel, Treib- und Schutzgase, Trägerstoffe, Füllstoffe und Trennmittel, Verdickungsmittel, Feuchthaltemittel, Überzugsmittel, vitaminwirksame Mittel und Mineralstoffe. Sie alle landen mit industriell verarbeiteten Lebensmitteln auf unseren Tellern.

Im Folgenden sind einige der häufig verwendeten Lebensmittelzusatzstoffe aufgeführt:

E 330 Zitronensäure

Zitronensäure wird Lebensmittelzubereitungen als Antioxidationsmittel, Säuerungsmittel und Säureregulator zum Beispiel in Süßwaren, Getränken, Marmeladen und Konfitüren, Fruchtsäften und industriell hergestellten Süßspeisen zugefügt. Zitronensäure wird heute in großen Mengen industriell durch die Vergärung von Melasse oder Mais gewonnen. Für den Fermentationsprozess werden Schimmelpilze der Aspergillus-niger Stämme verwendet.

E 412 Guarkernmehl

Guarkernmehl wird aus dem Samen der Guarbohne gewonnen. Dieses Mehl enthält Guaran, einen pflanzlichen Schleimstoff, der viel Wasser binden kann. In der Lebensmittelindustrie wird Guarkernmehl als Gelier- und Verdickungsmittel und als Füllstoff zugesetzt. In Backwaren, Suppen, Soßen, Konserven und Desserts findet sich E 412. In großen Mengen genossen, kann der Verzehr des Verdickungsmittels Guarkernmehl allergische Reaktionen fördern.

E 300 – Ascorbinsäure

Ascorbinsäure ist eine Form des Vitamin C. Als Antioxidationsmittel, Stabilisator und Konservierungsmittel wird industriell verarbeiteten Lebensmitteln Ascorbinsäure zugesetzt. E 300 wird in großen Mengen chemisch synthetisiert (Reichstein-Synthese). Außerdem wird zunehmend ein biologisch-technisches Verfahren angewandt, bei dem mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen das Vitamin C hergestellt wird. Ein großer Anteil der weltweit heute von der Lebensmittelindustrie benötigten Menge an Ascorbinsäure wird in China hergestellt. Ohne Höchstmengenbeschränkung wird E 300 beispielsweise häufig Obstkonserven, Fruchtsäften, Fruchtaufstrichen, aber auch in Wurst, Brot und Backmischungen zugefügt.

E 250 Natriumnitrit

Bei Natriumnitrit handelt es sich um einen chemisch hergestellten Konservierungsstoff, der nur unter bestimmten Auflagen als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist. Im Gemisch mit Natriumchlorid wird es zu Nitritpökelsalz. Das Pökelsalz verhindert das Wachstum von Bakterien in konserviertem Fleisch und verleiht dem Fleisch eine unnatürliche rote Farbe.
Nitrite sollten nur selten verzehrt werden. Aus Natriumnitrit können beim Erhitzen der Lebensmittel, beim Braten oder Grillen von Gepökeltem die krebserregenden Nitrosamine entstehen. Außerdem haben Nitrite eine blutdrucksenkende und gefäßerweiternde Wirkung. Besonders Säuglinge und Kleinkinder können schwere gesundheitliche Störungen beim Verzehr von Lebensmitteln, die Nitrite enthalten, entwickeln.

E 410 Johannisbrotkernmehl

Das Johannisbrotkernmehl wird aus den harten Samen des Johannisbrotbaumes gewonnen. Es dient als Verdickungsmittel in der industriellen Lebensmittelproduktion und wird oft bei hochwertigeren Zubereitungen eingesetzt. Auch in der Küche kann Johannisbrotkernmehl als Bindemittel verwendet werden. Der Verzehr gilt als unbedenklich. Als Gelier- und Verdickungsmittel findet man das pflanzliche Mehl in vielen Nahrungsmitteln sogar in der Bio-Branche.

Wer mehr wissen möchte, findet im aid-Heft „ Die E- Nummern in Lebensmitteln – Kleines Lexikon der Zusatzstoffe“ weitere Informationen.

© Christa Rieken

 

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