Schwedenbitter Teil 2

Schwedenbitter – Teil 2

Zittwerwurzel stärkt die Galle

Der bitter-scharfe Geschmack der Zittwerwurzel hat entfernte Ähnlichkeit mit Ingwer. Ingwer, Curkuma und Galgant sind botanische Verwandte der Zittwerwurzel.

Abführende Wirkung

Einige im Schwedenbitter enthaltene Kräuter haben eine abführende Wirkung. Je nach Rezept sind Aloe, Sennesblätter oder Rhabarber enthalten. Auch Manna kann ein Bestandteil des Schwedenbitters sein. Dabei handelt es sich um den an der Luft erstarrten Saft von Fraxinus ornus, der Manna-Esche. Der Saft wird durch Einschnitte in die Baumrinde gewonnen. Er besteht zu einem großen Anteil aus dem wirksamen Bestandteil Mannitol. Manna gilt als mildes Abführmittel. Interessant ist, dass Mannitol, auch Mannit genannt, therapeutisch von der Medizin bei der Gefahr eines akuten Nierenversagens, bei Verletzungen, bei Schockzuständen, zur Senkung des Hirndrucks und des Augendrucks und zur Erhöhung der Ausscheidungen nach Vergiftungen eingesetzt wird. In der Natur kommt Mannitol in verschiedenen Pflanzen vor. Neben der Manna-Esche enthalten Olivenbäume, Feigen und unsere heimische Lärche Mannitol in einer hohen Konzentration.

Magenstärkend und antibakteriell wirksam

Eine antiseptische Wirkung haben Eberwurz und Myrrhe. Die Staubfäden des Safrankrokusses kennt man aus der Küche. Safran färbt Speisen gelb und aromatisiert sie. In der Pflanzenheilkunde wird ihm auch eine krampflösende und appetitanregende Wirkung bescheinigt. Auch der Theriak venezian, ein Jahrtausende altes Stärkungsmittel, ist im Schwedenbitter enthalten. Früher handelte es sich bei Theriak um geheimnisvolle Mischungen aus vielfältigen Ingredienzien, die als Universalheilmittel angewandt wurden. Heute wird der dem Schwedenbitter zugefügte Theriak venezian nach einer standardisierten Rezeptur hergestellt.

Der Einsatz von Schwedenbitter

Maria Treben empfiehlt den Schwedenbitter - Kräuterauszug zur inneren und äußerlichen Anwendung bei vielen Beschwerden, nicht nur bei Appetitlosigkeit, Sodbrennen und bei Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, Blähungen und Übelkeit. Bei Maria Treben ist auch der Einsatz von Schwedenbitter bei Kopfschmerzen, bei der Behandlung von Wunden und zur Verbesserung des Narbenbildes, bei Geschwülsten und bei Gelenkschmerzen beschrieben. Bei Herzbeschwerden, Erkältungen, Bronchialerkrankungen und vielen Schmerzzuständen hat sie Schwedenbitter innerlich eingenommen, äußerlich eingerieben oder Umschläge gemacht. Nach dem Maria Treben selbst die besten Erfahrungen bei der Behandlung von gesundheitlichen Problemen mit dem Schwedenbitter gemacht hatte, gab sie ihre Empfehlungen auch an Andere weiter. Aus langjähriger Erfahrung entstand das Kapitel in ihrem Büchlein „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ über die Anwendung des Schwedenbitters bei leichteren und auch schweren Erkrankungen.

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